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Kokainmissbrauch in Sachsen deutlich gestiegen

Immer mehr Menschen in Sachsen begeben sich laut der Barmer-Krankenkasse wegen Kokainmissbrauchs in ärztliche Behandlung. Wie die Krankenkasse am Montag in Dresden mitteilte, gab es im Jahr 2019 landesweit 600 behandelte Patientinnen und Patienten. Im vergangenen Jahr 2023 waren es bereits 980 Menschen, die in Sachsen wegen Kokainsucht behandelt wurden. Bundesweit lag die Anzahl im Jahr 2023 bei rund 65.000 Patienten.

Die meisten Betroffenen mit 15.280 wurden demnach in Nordrhein-Westfalen behandelt, gefolgt von Niedersachsen mit 7.760. Die wenigsten Fälle gab es im Saarland mit 490 und in Thüringen mit 810 Frauen und Männern.

Die Landesgeschäftsführerin der Barmer-Krankenkasse in Sachsen. Monika Welfens, erklärte, trotz vergleichsweise geringer Fallzahlen sei die Zunahme an Behandlungen wegen Kokainmissbrauchs besorgniserregend. Das wahre Ausmaß sei noch viel größer, da nur ein Bruchteil der Betroffenen in ärztlicher Behandlung sei.

Dabei sind offenbar überwiegend Männer betroffen. Nach Angaben der Barmer waren im vergangenen Jahr bundesweit rund 50.700 Patienten und 14.700 Patientinnen wegen Kokainkonsums in Behandlung. In Sachsen wurden 800 Männer und 180 Frauen medizinisch versorgt. Besonders häufig waren im Freistaat Männer zwischen 20 und 39 Jahren betroffen. Allein aus dieser Altersgruppe stammten 470 der Patienten.