Sachsens Ministerin für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping (SPD), hat zur Stärkung von Vielfalt und Selbstbestimmung aufgerufen. Herabsetzende und verachtende Einstellungen zu queeren Personen und vielfältigen Lebensentwürfen dürften „in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert werden“, erklärte Köpping am Freitag in Dresden. Sie stellten eine Gefahr für die Betroffenen selbst dar und seien zudem eine ernstzunehmende Gefahr für die Demokratie.
Anlass des Appells war der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am Samstag. Der Tag erinnert an den 17. Mai 1990, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation gestrichen wurde und seither offiziell nicht mehr als Krankheit gilt. Noch immer würden jedoch Lesben, Schwule, Bisexuelle, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere Menschen in 64 Staaten strafrechtlich verfolgt, hieß es.
Köpping forderte „Offenheit, Akzeptanz sowie die Bereitschaft zum Zuhören gegenüber denjenigen, die nicht der vermeintlichen Norm der Mehrheitsgesellschaft entsprechen“. Freiheit und Selbstbestimmung eines jeden Menschen gehörten zu den Grundfesten der Demokratie, betonte sie.
In Deutschland gibt es seit 2017 die sogenannte „Ehe für alle“, die es homosexuellen Paaren ermöglicht, zu heiraten und über die gleichen Rechte zu verfügen wie heterosexuelle Ehepartner. Im November 2024 trat zudem das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Es ermöglicht trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen eine Namens- und Personenstandsänderung.