Der Klimawandel setzt alten Buchen besonders stark zu. Ausgehend von Beobachtungen in Nordthüringen beschleunige sich inzwischen bundesweit das Absterben alter Exemplare dieser Baumart, teilte das landeseigene Unternehmen Thüringenforst am Montag in Erfurt mit. Aufgrund der überdurchschnittlichen Trockenheit der vergangenen Jahre seien viele Buchen vertrocknet.
Neben dem Mangel an Wasser im Waldboden verstärkten auch die durch den Klimawandel ansteigenden Durchschnittstemperaturen die Probleme alter Buchen. Denn mit steigenden Gradzahlen verdunste auch mehr Wasser in den Baumkronen. Das erschwere es den Buchen an vielen Standorten, sich gegenüber Laubbaumarten wie etwa Eichen, Ahornen oder Feldulmen durchzusetzen, die besser mit Wärme und Trockenheit zurechtkämen.
Bisher habe die Buche konkurrierende Baumarten bei guter Wasserversorgung dadurch erfolgreich verdrängen können, dass sich unter dem schattigen Dach der großen Exemplare die jungen Bäume auch bei einem vergleichsweise geringen Lichtangebot am Boden entwickelten. Andere Baumarten benötigten mehr Licht für ihr Wachstum.
Mit dem Absterben der alten Buchen drohten sich langfristig die natürlichen Verbreitungsgebiete der Buche europaweit zu verschieben, teilte der Thüringenforst mit. Derzeit seien Buchen mit einem Anteil von rund 20 Prozent immer noch die wichtigste Laubbaumart im Freistaat.
Mit dem Abnehmen der Buchenbestände werde in Thüringen jedoch kein Waldverlust einhergehen. Stattdessen sei zu erwarten, dass insbesondere die Eichenbestände im Forst zunehmen werden.