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“Kleiner Pfälzer Kirchentag” zieht rund 2.800 Besucher an

Rund 2.800 Menschen haben den ersten „kleinen Pfälzer Kirchentag“ am Sonntag im westpfälzischen Otterbach besucht. Mit dem regionalen Protestantentreffen sei auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover (30. April bis 4. Mai 2025) eingestimmt und ein „Kirchentagsfeeling“ verbreitet worden„, sagte Tanja Schraß, Vorsitzende des Landesausschusses Pfalz des Kirchentags, am Montag. Denkbar sei eine Wiederholung “vielleicht alle zwei Jahre in einem anderen Dekanat”, sofern sich ein Organisationsteam finde.

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst warb in ihrer Predigt im Eröffnungsgottesdienst am Sonntag für Gottvertrauen in kritischen Momenten. „Gott ist da, wenn man ihn braucht“, sagte sie mit Blick auf das Kirchentagsmotto in Hannover „Mutig – stark – beherzt“. Wüst nahm auch die Kirche selbstkritisch in den Blick. Diese werde zurecht kritisiert, wo es ihr mehr um Selbsterhalt gehe als um diakonisches Handeln.

Mit Blick auf das Thema Missbrauch in der Kirche appellierte der Speyerer katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann: „Wir müssen einen kritischen Blick auf kirchliche Machtstrukturen richten.“ Sexueller Missbrauch sei Machtmissbrauch, sagte er in einer Gesprächsrunde zum Thema Kirche in krisenhaften Zeiten. Am ökumenischen Miteinander von Christinnen und Christen führe kein Weg vorbei, betonte Kirchenpräsidentin Wüst. „Die Menschen erwarten das auch von uns.“

Über eine Strecke von der evangelischen Kirche über das Ottertal bis zur katholischen Kirche gab es beim „kleinen Pfälzer Kirchentag“ Gottesdienste, Workshops, Vorträge, Podien, Spielaktionen, Konzerte und Kabarett. In einem eigenen „Zentrum Jugend und Kinder“ auf dem Naturerlebnisspielplatz Ottertal fanden Spiel- und Sportangebote statt. Gut angenommen wurden auch Segensangebote, etwa des neuen „Segensbüro“ der Landeskirche. Während des Kirchentages wurden zwei Mädchen am Otterbach getauft, eine Person trat wieder in die Kirche ein.