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Kita-Leitungen: Kinder verbringen zu wenig Zeit in der Natur

Draußen spielen und frische Luft schnappen: Für manche Kita-Kinder bleibt der Gang in die Natur die Ausnahme. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Bewegung, sondern auch auf die Sprachentwicklung.

 Weil es an Erziehern fehlt, verbringen Kita-Kinder laut einer Umfrage weniger Zeit in der Natur. Nur ein Viertel von fast 2.700 befragten Kita-Leitungen in Deutschland gaben an, mit den Kleinen täglich nach draußen zu gehen, wie eine am Dienstag in Düsseldorf vorgestellte Studie des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) ergab. Etwa 40 Prozent der befragten Erzieher gehen demnach weniger als einmal die Woche mit den Kindern an die frische Luft.

“Kinder brauchen Natur”, erklärte der stellvertretende VBE-Bundesvorsitzende Tomi Neckov. “Doch zu oft scheitert dies nicht an der Bereitschaft der Erzieherinnen und Erzieher, sondern an den Rahmenbedingungen.” Es sei absurd, wenn engagierte Fachkräfte gerne mit den Kindern in die Natur gehen würden, aber Personalmangel sie daran hindere.

Neckov forderte zudem mehr Investitionen in naturnahe Außengelände, um einen niedrigschwelligen Zugang zu Naturflächen zu ermöglichen. Auch sieht er in unzureichender Kleidung für den Nachwuchs einen weiteren Hinderungsgrund für Besuche in der Natur. “Da geht es nicht um teure Markenkleidung, sondern adäquate Matschhosen und eine Mütze”, so der stellvertretende Vorsitzende.

Die Kita-Leitungen sehen laut der Umfrage große Vorteile in der Naturbildung. Dies betreffe die Bereiche Motorik (91 Prozent), Gesundheit (84 Prozent), Wohlbefinden (82 Prozent) und Umweltbewusstsein (80 Prozent). Auch die Sprachentwicklung der Kinder verbessere sich durch die Bewegung an der frischen Luft.

Der VBE mit Sitz in Berlin ist nach eigenen Angaben eine der größten Bildungsgewerkschaften in Deutschland und vertritt deutschlandweit rund 164.000 Pädagogen. Anlass der Veröffentlichung ist der Auftakt des Deutschen Kitaleitungskongress in Düsseldorf.