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Kirchenpräsident verteidigt Eigenständigkeit der anhaltischen Kirche

Der anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig setzt weiterhin auf die Eigenständigkeit seiner Landeskirche. „Nach meiner persönlichen Überzeugung wäre die fortdauernde Selbstständigkeit sogar ohne Fremdmittel anderer Kirchen die bessere Alternative“, sagte der Leitende Geistliche am Freitag vor der Synode, dem Kirchenparlament, in Bernburg.

Die anhaltische Landeskirche ist mit derzeit rund 26.250 Mitgliedern die kleinste innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Liebig zufolge sei 2006 in einem Papier der EKD festgehalten worden, dass Landeskirchen mindestens eine Million Mitglieder haben sollten.

Er sei dankbar für den Finanzausgleich innerhalb der EKD, sagte Liebig. Damit habe die Landeskirche an vielen Stellen aufholen und Gehälter angleichen oder Gebäude sichern können. Sie werde sich aber darauf einzustellen haben, künftig entweder sinkende Ausgleichszahlungen bis hin zur Abschmelzung zu erhalten oder ihre Selbstständigkeit aufzugeben.

Diese sei aber kein Mantra, sondern die Antwort auf die Frage, wie die anhaltischen Gemeinden unter geltenden Rahmenbedingungen möglichst gut arbeiten könnten, meinte der Kirchenpräsident. Das eingeführte sogenannte Verbundsystem, bei dem Gemeinden gemeinsam Personal wie beispielsweise Kirchenmusiker beschäftigen, könne durchaus flexibel reagieren.

Die Landessynode besteht aus 41 Kirchenparlamentariern und tagt in der Regel zweimal jährlich. Auf der zweitägigen Tagung wollen die Synodalen bis Samstag unter anderem über die Nachfolge von Liebig beraten, der zum 1. März 2024 in den Ruhestand geht.