Die evangelische Christusgemeinde Bobbau/Wolfen-Nord hat Abendmahlsgeräte an eine Gemeinde in Litauen zurückgegeben. Mit einer Andacht sind die sakralen Geräte am Montag verabschiedet worden. Sie werden von Vertretern der Gemeinde ins litauische Virbalis gebracht und dort am Mittwoch in einem Gottesdienst übergeben, teilte die Evangelische Landeskirche Anhalts am Montag in Dessau-Roßlau mit.
Die dortige Kirchengemeinde sei klein und bemühe sich um die Renovierung ihrer Kirche, sagte Pfarrerin Ina Killyen. Abendmahlsgeräte gebe es nicht, sodass die Freude über die Rückführung besonders groß sei.
Damit kehren die liturgischen Gegenstände nach über 80 Jahren an ihren Ursprungsort zurück. Ein Abendmahlskelch, zwei Kannen, eine Taufschale und eine Oblatendose waren den Angaben zufolge in den Jahren 1939/40 von der Familie des Küsters der damals deutschen Gemeinde in Virbalis (Werballen) nach Anhalt gebracht worden. Sie wurden ab den 1980er Jahren in der Friedenskirche Wolfen-Nord genutzt. Die Kirchengemeinde Bobbau/Wolfen-Nord hat die oft verwendeten Geräte aufarbeiten lassen, hieß es.
Initiiert wurde die Rückführung demnach vom ehrenamtlichen Kunstgutbeauftragten der Landeskirche Anhalts, Dieter Maess, und von einem Mitglied des Gemeindekirchenrates Bobbau/Wolfen-Nord. Nachfahren des Küsters, dessen Familie einst die Geräte nach Anhalt brachte, waren bei der Verabschiedung in Bobbau anwesend und begleiten den Transport nach Litauen.