Die katholische Kirche widmet gefangenen Mitmenschen einen Aktionstag und macht auf ihre Situation aufmerksam. Damit wird für eine zweite Chance der Häftlinge geworben.
Menschen in Gefängnissen sollen aus Sicht des Bistums Limburg stärker als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden. Ein “Tag der Gefangenen” macht am Sonntag auf die Situation von Inhaftierten aufmerksam, wie das Bistum am Montag mitteilte. “Dass diese Menschen aus ihren Fehlern lernen können und eine zweite Chance verdient haben, wird häufig außer Acht gelassen”, sagte die Frankfurter Gefängnisseelsorgerin Christiane Weber-Lehr.
Der Gedenktag geht auf eine Initiative von Papst Franziskus im Jahr 2010 zurück. In mehreren Justizvollzugsanstalten des Bistums werden am Sonntag besondere Gottesdienste gefeiert. Auch in den normalen Gemeindegottesdiensten wird für inhaftierte Menschen gebetet. Zudem sind dort laut Bistum Schilderungen über das Leben im Gefängnis geplant, in denen von der Kita über den Gefangenenchor bis zum Projekt Hundetraining berichtet wird.
“Menschen urteilen häufig schnell und vermeintlich einfach, indem sie die Dinge entweder positiv oder negativ bewerten”, führte Weber-Lehr aus. “Die Wahrheit liegt allerdings oft dazwischen.”