Bützow. Mit einem Festgottesdienst ist in der „Hugenottenkirche“ das 250-jähige Bestehen der ev.-reformierten Gemeinde in Bützow im Landkreis Rostock gefeiert worden. Die Bützower Kirche ist die einzige reformierte Kirche in Mecklenburg-Vorpommern. Noch bis zum Sonntag, 12. September, wird im Städtischen Museum die Ausstellung „Reformierte in Bützow“ gezeigt.
Die Menschen sehnten sich nach wahren menschlichen Begegnungen und einer Gemeinschaft, die sie auch in Krisenzeiten trägt, sagte Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU). „Die kirchliche Gemeinschaft leistet damit einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Schlichte Kirche
Die reformierte Gemeinde hatte sich am 1. September 1771 zum ersten Mal zum Gottesdienst in der reformierten Kirche im Ellernbruch in Bützow versammelt. Zuvor hatte Pastor Johan Heinrich Finman mit zahlreichen Kollektenreisen im In- und Ausland Gelder für den Bau gesammelt. Die schlicht gestaltete Kirche in Bützow fügt sich in eine Häuserzeile ein und hat keinen Kirchturm.
In Mecklenburg-Bützow erließ Großherzog Friedrich im Jahr 1699 einen Erlass, dass sich verfolgte französische Protestanten im dünn besiedelten Bützow niederlassen dürfen. Sie waren Tuchmacher, Kaufleute, Putzmacher oder im Tabakanbau und der Verarbeitung kundig. Der Großherzog versprach ihnen unter anderem freie Ausübung ihrer Religion, einen gottesdienstlichen Saal, Steuerprivilegien, einen Kantor und einen Prediger.
Mitglieder weit verstreut
Heute hat die reformierte Gemeinde Mecklenburg-Bützow rund 380 Mitglieder, die weit verstreut im Nordosten leben. Seit 1992 gehört die mecklenburgische Kirchengemeinde zur Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer (Ostfriesland).