Anlässlich des internationalen Tages der Kinderrechte am Mittwoch zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks Defizite bei der Bekanntheit der Kinderrechte in Hamburg auf. Viele Kinder und Jugendliche würden ihre Rechte nur oberflächlich kennen, teilte das Deutsche Kinderhilfswerk am Montag mit. Nur 28 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich mit Kinderrechten „ganz gut auskennen“ würden und auch einzelne Rechte nennen könnten.
„Nur wer seine Rechte kennt, kann für diese einstehen“, sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes. „Gerade in Zeiten, in denen sich demokratiefeindliche Tendenzen mehr und mehr in Wahlergebnissen niederschlagen, ist eine nachwachsende Generation notwendig, die sich aufbauend auf der Auseinandersetzung mit den eigenen Rechten für die Demokratie einsetzt.“ Für die Umfrage seien 3.218 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren zwischen April und Mai 2024 befragt worden.
Hofmann fordert mehr Bildung zu Kinderrechten: „Kinderrechte gehören in schulische Lehrpläne und Bildungspläne von Kindertageseinrichtungen“. Auch Jugendzentren, Kinderhäuser, kulturelle Einrichtungen oder Sportvereine hätten eine wichtige Rolle inne. Zudem könnte eine Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz zur Verbesserung der Bekanntheit beitragen, hieß es.
Im bundesweiten Vergleich liegt Hamburg damit etwas über dem Durchschnitt. 66 Prozent der Hamburger Kinder und Jugendlichen kennen die Kinderrechte lediglich vom Namen, 6 Prozent hätten noch nie davon gehört. Deutschlandweit könnten 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen die Kinderrechte detailliert benennen. 67 Prozent kennen sie nur dem Namen nach, neun Prozent sind nicht mit dem Thema vertraut.
Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich seit mehr als 50 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist eigenen Angaben zufolge vor allem die Überwindung von Kinderarmut und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an allen sie betreffenden Angelegenheiten.