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Kinder müssen entdecken und gestalten können

 

München – Aus Sicht des Hirnforschers Gerald Hüther gibt es für Heranwachsende kaum etwas Beglückenderes, als sich allein oder mit anderen zusammen „etwas richtig Gutes auszudenken“. Denn ein Kind verliere die Freude am eigenen Denken oder generell am Lernen immer dann, wenn es in einer Welt lebe, in der alles schon fertig sei und perfekt funktioniere, sagte der Neurobiologe der Zeitschrift des Bayerischen Jugendrings „juna“. Dann gebe es nichts mehr zu entdecken oder zu gestalten, man könne kaum noch etwas selber ausprobieren. „So vergeht dem Kind dann auch die Lust am Denken.“
Die Jugendarbeit heute sollte Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten bieten, ihre Freude am gemeinsamen Entdecken und Gestalten wiederzufinden, riet Hüther. Am leichtesten gehe dies, „wenn sie etwas finden, um das sie sich kümmern, für das sie selbst Verantwortung übernehmen können“. Denn wenn Kinder und Jugendliche keine Zeit und zu wenig Gelegenheit hätten, um die Welt zu erkunden, könnten sie auch nicht herausfinden, worauf es im Leben ankomme. So würden sie immer lebensuntüchtiger. KNA