Die Kunsthalle Osnabrück beschäftigt sich in ihrem Jahresprogramm „Kinder, hört mal alle her!“ mit Themen rund um Erziehung, Bildung und Generationskonflikten. Am Sonnabend (15. Juni) wird bei einem Sommerfest der erste Teil mit drei neu produzierten Ausstellungen von Julia Miorin, Sophia Süßmilch und Wilhelm Klotzek eröffnet, kündigten die beiden Leiterinnen Anna Jehle und Juliane Schickedanz am Donnerstag an.
Menschen aller Altersgruppen sollten miteinander über die Frage ins Gespräch kommen, wie sie erzogen worden seien und von wem sie gelernt hätten, erläuterte Schickedanz. Einen besonderen Stellenwert habe die Kulturvermittlung. In mehr als 50 Workshops, Vorträgen, Lesungen und Filmvorführungen werde unter anderem thematisiert, welche Rolle Kultureinrichtungen in Erziehungs- und Bildungsprozessen spielten.
Die Leipziger Bildhauerin und Kunstvermittlerin Julia Miorin kombiniert unter dem Titel „I came by to say hi“ Kunst und Kunstvermittlung. Sie habe einen Raum der Kunsthalle gemeinsam mit einer Gruppe von Menschen von 18 bis 70 Jahren in einen künstlerisch konzipierten Vermittlungsraum verwandelt, erläuterte die Künstlerin. Er wird nach Angaben der Leiterinnen in den kommenden zwei Jahren für Workshops, Schulprojekte und Begegnungen zur Verfügung stehen.
Im Innenhof der Kunsthalle, die in einem ehemaligen Dominikanerkloster untergebracht ist, hat der Berliner Bildhauer Wilhelm Klotzek nach Schickdanz Worten ein „Außenraum-Museum“ entworfen. Die begehbare Szenerie aus Sockeln, Sitzgelegenheiten, Figuren und Bilderrahmen ohne Bilder mit dem Titel „Montags im Museum“ lade auf humorvolle Art dazu ein, eigene Ideen zu entwickeln.
Im Kirchenschiff gehe die Künstlerin Sophia Süßmilch mit Inszenierungen, Installationen, Skulpturen und Zeichnungen existenziellen Fragen nach, erläuterte die Kuratorin Anna Holz. Sie untersuche die Rolle der gebärfähigen Menschen in der Gesellschaft und stelle patriarchale Logiken infrage. Teil der Ausstellung seien auch drei lebende Meerschweinchen, die für vier Monate in die Kunsthalle einziehen.