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Kiel bekommt weitere Stolpersteine

Zum Schicksal der Opfer haben die Kieler Schüler recherchiert, die bei der Verlegung ihre Ergebnisse präsentieren. Auch vor dem Evangelischen Zentrum werden Stolpersteine verlegt.

Stolpersteine auf einem Gehweg (Symbolbild)
Stolpersteine auf einem Gehweg (Symbolbild)Annette Zöpf / epd

Kiel. In Kiel werden am Donnerstag, 28. Juni, weitere Stolpersteine für Opfer nationalsozialistischer Gewalt verlegt. 21 kleine Gedenksteine werden an sieben verschiedenen Orten in die Bürgersteige eingelassen, teilte die Stadt Kiel mit. 234 Stolpersteine gibt es bereits in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Wie in den vergangenen Jahren engagieren sich Kieler Schüler bei der Verlegung. Sie haben im Vorwege die Leidenswege der Opfer recherchiert und stellen ihre Ergebnisse bei der Verlegung vor.  
Stadtpräsident Hans-Werner Tovar (SPD) wird um 9 Uhr in der Faulstraße 9 ein Grußwort sprechen. Hier werden sechs Stolpersteine für die Familie Hirsch verlegt. Am 6. Dezember 1941 wurde die Familie um die Eheleute Wolff Willy und Hedwig Hirsch ins Konzentrationslager nach Riga deportiert. Nur ein Familienmitglied überlebte den Holocaust. Zum Gedenken an weitere Opfer des NS-Regimes werden Stolpersteine unter anderem vor dem Evangelischen Zentrum in der Gartenstraße 20, in der Muhliusstraße 15 und in der Mittelstraße 27 verlegt.
Der Kölner Künstler Gunter Demnig hat in mehr als 1.300 Städten in Deutschland und in 21 Ländern Europas bisher mehr als 68.000 Stolpersteine verlegt. Die Aktion wird vorbereitet von einer Projektgruppe, der Mitglieder der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Mitarbeiter der Stadtverwaltung und historisch interessierte Ehrenamtliche angehören. (epd)