KI-gestützte Arbeiten der griechischen Fotografin Elena Efeoglou und Aufnahmen des Porträtfotografen August Sander sind ab Mitte Mai in Köln zu sehen. Die Ausstellung „Realität und Fiktion verschwimmen – August Sander trifft auf KI“ nimmt Bezug zu Sanders Porträts aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wie die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur am Donnerstag in Köln ankündigte. Die Werke lüden dazu ein, über die Möglichkeiten zeitgenössischer Bildproduktion und ihre Beziehung zum fotografischen Erbe nachzudenken, hieß es. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juli zu sehen und Teil des Residenz-Programms „Artist Meets Archive“.
Efeoglou habe sich im Sommer 2024 mit Porträts von August Sander (1876-1964) aus seinem Mappenwerk „Menschen des 20. Jahrhunderts“ auseinandergesetzt, hieß es. Sie habe zehn Fotografien ausgewählt und dazu fiktive Texte mit biografischen Details, emotionalen Spannungen und sozialen Hintergründen der Dargestellten geschrieben. Auf dieser Basis seien mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) weitere Bildmotive erstellt worden. Diese griffen Atmosphäre und Erscheinungsbild der historischen Fotografien auf, entfernten sich aber vom dokumentarischen Anspruch. Stattdessen würden neue erzählerische Ebenen eröffnet und die Grenze zwischen Realität, Erinnerung und Projektion werde hinterfragt.