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Katholischer Reform-Ausschuss berät in Mainz

Der auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZDK) gebildete Synodale Ausschuss für Reformen in der katholischen Kirche ist am Freitag in Mainz zu seiner zweiten Arbeitssitzung zusammengekommen. Bei dem zweitägigen Treffen stehen zunächst formale Beschlüsse auf der Tagesordnung, etwa die Bildung von Arbeitsgruppen. „Wir werden ab heute inhaltlich in die Diskussion einsteigen“, kündigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, vor der Eröffnung an.

Obwohl vier Bischöfe wegen grundsätzlicher Bedenken nicht an der Arbeit des Synodalen Ausschusses teilnehmen wollen, seien deren Bistümer durch Gäste in Mainz vertreten, berichtete ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Die Ausschussmitglieder seien hoch motiviert, die Arbeitsfähigkeit des Gremiums sei hergestellt.

Der Limburger Bischof Bätzing bekräftigte, dass der Synodale Ausschuss seine Arbeit mit Zustimmung der maßgeblichen Stellen im Vatikan aufnehme. „Wir bewegen uns auf dem Boden der Verfassung der Kirche“, sagte er. Es sei klar, dass die katholische Kirche auch künftig bischöflich geprägt bleibe und keiner der Beschlüsse einen Bischof zwingend binden könne. Dennoch bestehe breite Einigkeit darüber, dass weitreichende Reformen der katholischen Kirche nötig seien.

Der Synodale Ausschuss ist die Fortsetzung des „Synodalen Wegs“, der einen Reformprozess innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland anstoßen soll. Mitglieder des 70-köpfigen Gremiums sind die 27 Diözesanbischöfe, 27 Delegierte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken sowie 20 weitere Personen, die aus der Synodalversammlung gewählt wurden. Die konstituierende Sitzung hatte im November 2023 in Essen stattgefunden. Der Vatikan hatte von Beginn an immer wieder interveniert und die deutschen Bischöfe unter Druck gesetzt, damit sie keine Reformen ohne Zustimmung des Vatikans beschließen.