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Katholische Akademie: Bernhard Vogel begann als Bildungsreferent

“Professor Bernhard Vogel war einer unserer ersten Bildungsreferenten.” Das Heinrich-Pesch-Haus würdigt den verstorbenen früheren Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und Thüringen für seine 50 Jahre lange Unterstützung.

Der verstorbene frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, Bernhard Vogel, hat die katholische Akademie “Heinrich Pesch Haus” (HPH) nach deren Angaben über 50 Jahre lang begleitet und unterstützt. “Professor Bernhard Vogel war einer der ersten Bildungsreferenten des HPH, in einer Zeit, als die Akademie noch in Mannheim beheimatet war”, erklärte Ulrike Gentner, Direktorin der Bildungsabteilung im Pesch-Haus, am Dienstag in Ludwigshafen.

Vogel habe “Seminare und Kurse zur politischen und sozialen Bildung für junge Menschen” geleitet. “Die Arbeit am Heinrich-Pesch-Haus verschaffte Vogel in der katholischen Bildungsarbeit viele Kontakte und machte ihn regional und bundesweit bekannt”, hieß es weiter. Die Erfahrungen in der Jugend- und Erwachsenenbildung seien “prägend für seine späteren politischen Stationen” gewesen.

Für seine Arbeit im Pesch-Haus sei eine intensive Einarbeitung in die Katholische Soziallehre nötig gewesen, hieß es. “Tief beeindruckt” sei Vogel von dem katholischen Theologen und Sozialethiker Oswald von Nell-Breuning (1890-1991) gewesen.

Der Jesuit zählt zu den bedeutendsten Sozialwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts und hat Debatten über den Sozialstaat in Deutschland geprägt. Unter anderem war Nell-Breuning Mitverfasser der 1931 von Papst Pius XI. veröffentlichten Sozialenzyklika “Quadragesimo anno”, die eine Sozialbindung des Eigentums forderte.

Vogels Fundament für sein eigenes Engagement – so das Heinrich-Pesch-Haus weiter – sei sein “tiefer Glaube” gewesen. Vogel war 1968 Präsident des 82. Deutschen Katholikentags in Essen und von 1972 bis 1976 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken – und damit des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus.

Bernhard Vogel war der einzige deutsche Politiker, der Ministerpräsident in zwei Bundesländern war: von 1976 bis 1988 in Rheinland-Pfalz und – nach der Wiedervereinigung – von 1992 bis 2003 in Thüringen. Vogel starb am Sonntag im Alter von 92 Jahren.