Gemeinsame Beratungen und Entscheidungen gab es bereits vor 1.700 Jahren beim Kozil von Nizäa. Deshalb gelte es als “Schlüsselmoment” für die Synodalität heute.
Für die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ist das Konzil von Nizäa vor 1.700 Jahren ein “Schlüsselmoment einer synodalen Kirche”. In gemeinschaftlicher Beratung und Entscheidung habe das Kirchenparlament im 4. Jahrhundert das christliche Glaubensbekenntnis eingeschärft, erklärte die ZdK-Präsidentin am Donnerstag. “Heute ist dies ein Impuls, die Synodalität der Kirche neu zu beleben und auf die Kraft der Gemeinschaft zu setzen, innerkirchlich und im weiten Raum der Ökumene”.
Das Konzil von Nizäa inspiriere zudem zu “mutigen Schritten nach vorn” und erinnere zugleich daran, dass die Kirche immer auch von “Spannungen, theologischen Auseinandersetzungen und Machtfragen” geprägt gewesen sei. Auch heute brauche es im Blick auf die Synodalität ein offenes Miteinander. “Die gemeinsame Suche nach dem richtigen Weg in die Zukunft prägt deshalb zurecht den weltkirchlichen synodalen Prozess und den Synodalen Weg in Deutschland”, so Stetter-Karp.
Die katholische Theologin Dorothea Sattler hofft unterdessen, dass die ökumenischen Bemühungen wie beim Konzil von 325 zu einer Einigung auf ein gemeinsames Osterdatum führen. “Die Hoffnung auf das Leben auch im Tod verbindet miteinander. Es ist zu wünschen, dass die Anstrengungen, sich auf einen gemeinsamen Ostertermin zu verständigen, bald zum Ziel führen”, so Sattler, die unter anderem Sprecherin des ZdK-Bereichs “Theologie, Pastoral und Ökumene” ist.
Ebenso verbinde das Katholikenkomitee die Erinnerung an das Konzil mit dem gesellschaftlichen Interesse an argumentativem kirchlichen Handeln. Dazu gehöre vor allem auch die Einbeziehung der Laienkompetenz, so Sattler.