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Katholikenkomitee erfreut über Segnung für homosexuelle Paare

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, begrüßt die am Montag vom Vatikan veröffentlichte Erlaubnis zur Segnung homosexueller Paare. “Ich freue mich und bin natürlich überrascht zugleich”, sagte sie dem Kölner Internetportal domradio.de. “Es ist gut, dass die Kirche jetzt, spätestens jetzt, eine gewisse Beweglichkeit im Sinne der Menschenwürde beweist.”

Der Reformprozess der katholischen Kirchen in Deutschland, der Synodale Weg, setzte sich seit Jahren für die Segnung homosexueller Paare ein, die bislang in der katholischen Kirche nicht erlaubt war. Die Grundsatzerklärung des Vatikans würdige die vielen Bemühungen. Stetter-Karp erklärte: “Natürlich würde ich mir auch immer noch mehr wünschen wie viele von uns.” Als Beispiel nannte sie etwa den Zugang von Frauen zum Priesteramt. Allerdings müsse man schauen, was machbar sei und wofür es im Vatikan Mehrheiten gebe. Ein Selbstläufer werden Reformen mit der neuen Erklärung aus Sicht von Stetter-Karp nicht. “Ich glaube, wir müssen weiterhin ringen.”

Die Grundsatzerklärung der vatikanischen Glaubensbehörde mit dem Titel “Fiducia supplicans” (deutsch: Das flehende Vertrauen) erlaubt es katholischen Priestern nunmehr, unverheiratete und homosexuelle Paare zu segnen. Dabei müsse aber eine Verwechslung mit einer Eheschließung ausgeschlossen werden. Die katholische Lehre, wonach die sexuelle Vereinigung nur innerhalb einer Ehe von Mann und Frau erlaubt sei, bleibe unverändert. Auch dürfe die Segnung nicht in einem gottesdienstlichen Rahmen erfolgen.