Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) beteiligt sich an einer bundesweiten Öffentlichkeitskampagne rund um den Denkmalschutz. Die Aktion unter dem Motto „MehrWert“ solle mit Vorurteilen aufräumen und deutlich machen, dass Denkmäler mehr seien als historische Bausubstanz, sagte LWL-Chefdenkmalpfleger Holger Mertens zum Start der Kampagne am Donnerstag in Münster. „Sie schaffen Begegnungsorte, Zugehörigkeit und Teilhabe.“ Ferner bewahre die Arbeit der Denkmalpflege handwerkliches Können und liefere neue Erkenntnisse für die Forschung. „Von historischen Gebäuden können wir lernen, in Kreisläufen und mit lokalen Materialien zu wirtschaften“, betonte der Fachmann.
Etwa 1,5 Prozent aller Bauten in der Region Westfalen-Lippe stehen laut LWL unter Denkmalschutz. Die Bewahrung des kulturellen Erbes habe vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges weiter an Bedeutung gewonnen, erklärte Mertens. So zeige etwa der Verlust bedeutender Bauwerke durch den Beschuss der russischen Armee, „wie verletzlich unser gemeinsames Erbe ist – und wie wichtig es ist, es entschlossen zu schützen und weiterzugeben“. Nach Angaben der Unesco wurden seit 2022 Schäden an 149 religiösen Stätten, 249 Gebäuden von historischem oder künstlerischem Interesse sowie 33 Denkmälern in der Ukraine festgestellt.