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Jüdisches Gemeindezentrum in Kaiserslautern wird wiedereröffnet

Nach mehr als fünfjähriger Sanierungszeit wird am Sonntag, 6. April, das Gemeindehaus der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz in Kaiserslautern wiedereröffnet. Bei der Feier um 11 Uhr wird eine neue Thora-Rolle eingebracht, ab 12.15 Uhr hält der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) eine Rede. Das Gemeindezentrum sei Ende November 2019 vom Bauamt der Stadt Kaiserslautern aufgrund fehlender Notausgänge für die Nutzung gesperrt worden, sagte die Geschäftsführerin der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz, Marina Nikiforova, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Speyer.

Im Zuge der umfangreichen Sanierungsarbeiten seien an der Vorderseite des Gebäudes zwei neue Eingänge geschaffen worden, sagte Nikiforova. Zudem sei das Innere umgebaut worden. Die ursprüngliche Bausubstanz sei alt und brüchig gewesen. Das Gebäude in der Kaiserslauterer Basteigasse habe in den 1950er Jahren als Gemüselager gedient. Es sei erst später von der jüdischen Gemeinde erworben und als Gemeindehaus genutzt worden. Während der Schließung habe die jüdische Gemeinde andere Räumlichkeiten für ihre Zusammenkünfte genutzt.

Die Gesamtkosten der Sanierung des Kaiserslauterer jüdischen Gemeindezentrums belaufen sich nach Angaben von Nikiforova auf 2,7 Millionen Euro. Das rheinland-pfälzische Finanzministerium trage die Kosten für die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, der Zentralrat der Juden in Deutschland habe die Kosten für das Dach übernommen. Den überwiegenden Teil der Kosten habe jedoch die Gemeinde selbst – mit Unterstützung der Stiftung der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz – aufgebracht.