Der Präsident des jüdischen Sportverbandes Makkabi Deutschland, Alon Meyer, appelliert an die Gesellschaft, sich stärker gegen Antisemitismus zu stellen. „Wir haben ein immenses Problem“, sagte er am Donnerstag im WDR5-„Morgenecho“. Meyer verwies auf die hohen Sicherheitsvorkehrungen für das „Nations League“-Spiel Israel gegen Frankreich am Donnerstagabend in Paris angesichts der jüngsten Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam. Es gelte, aus der „Komfortzone rauszukommen, lauter zu werden und sich dem entgegenzusetzen“, betonte er.
Makkabi Deutschland hat Meyer zufolge mittlerweile ungefähr 10.000 Mitglieder. Darunter zähle Makkabi Frankfurt etwa 5.000 Mitglieder, von denen ungefähr 20 Prozent jüdisch seien. Unter den nicht-jüdischen Mitgliedern seien etwa 20 Prozent muslimischen Glaubens. Viele von ihnen trauten sich nicht mehr ins Training zu gehen, „weil sie mit einem stilisierten Davidstern auf der Brust auch in die Gesamthaftung genommen werden“, erklärte Meyer. Diese muslimischen Mitglieder würden jüdisch gelesen und auch Opfer von antisemitischen Übergriffen. „Das ist unfassbar, aber wahr“, sagte der Verbandspräsident.