Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) trauert um die beiden in Washington getöteten israelischen Botschaftsmitarbeiter. “Die DIG ist tief erschüttert über diesen antisemitischen Doppelmord”, sagte DIG-Präsident Volker Beck. Am Mittwochabend (Ortszeit) hatte ein Mann zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington erschossen, als diese das örtliche jüdische Museum verließen.
Eines der Opfer, Yaron Lischinsky, sei Gründungsmitglied des Jugendforums der Israelisch-Deutschen Gesellschaft gewesen, einer DIG-Schwesternorganisation. Sein Interesse an den deutsch-israelischen Beziehungen und an Wegen zu friedlicher Koexistenz im Nahen Osten habe auf sein gesamtes Umfeld ausgestrahlt, sagte Beck.
Warnung vor Radikalisierung
Der Grünen-Politiker warnte zugleich vor einem zunehmenden Antisemitismus: “Das ‘Free Palestine’ rufende Milieu radikalisiert sich in bedenklicher Weise. Der Israel-Hass ist mörderisch.” Den Gruppen gehe es nicht um legitime Anliegen der Palästinenser, sondern um Hass auf Israel und auf Juden. “Wer Israels Existenz angreift, ist nur einen Schritt davon entfernt, das Leben von Israelis anzugreifen. Das haben wir in Washington gesehen – und sehen es auch hierzulande”, so Beck.
Der Leiter des American Jewish Committee (AJC), Ted Deutch, zeigte sich erschüttert über den Doppelmord. Die beiden Opfer hätten zuvor eine Veranstaltung des AJC für junge Diplomaten besucht. “Dies ist ein schockierender Akt der Gewalt, und unsere Gemeinschaft rückt heute Nacht enger zusammen”, so Deutch. Er forderte, den Abschluss der polizeilichen Ermittlungen abzuwarten. Es deute aber vieles darauf hin, “dass es sich um einen von Hass gegen das jüdische Volk und den jüdischen Staat motivierten Angriff handelt”.
Politiker verurteilen die Tat
US-Präsident Donald Trump verurteilte den Doppelmord auf seinem Netzwerk Truth Social als “offensichtlich antisemitisch motiviert”. Außenminister Marco Rubio kündigte in Sozialen Medien an, jene zu finden, die für die “dreiste und feige Tat” verantwortlich seien, und sie zur Rechenschaft zu ziehen. Israels Staatspräsident Isaac Herzog zeigte sich ebenfalls erschüttert. Er erklärte, die USA und Israel stünden “in der Verteidigung unseres Volkes und unserer gemeinsamen Werte zusammen”.