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Jüdische Gemeinde würdigt Henry G. Brandt

BIELEFELD/MÜNCHEN – Anlässlich des 90. Geburtstags des früheren Landesrabbiners Henry G. Brandt würdigt ihn die Jüdische Kultusgemeinde in Bielefeld mit einem Festakt. An der Festveranstaltung am 18. November in der Bielefelder Synagoge Beit Tikwa werde auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) teilnehmen, wie die Jüdische Kultusgemeinde in Bielefeld mitteilte. Brandt, der von 1995 bis 2005 Landesrabbiner von Westfalen-Lippe war, ist Gemeinderabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. Außerdem betreut er als Amtsrabbiner die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld.
Bis 2016 war Brandt den Angaben zufolge jüdischer Vorsitzender des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit und ist seitdem deren Ehrenvorsitzender. Außerdem war er lange Jahre Mitglied im Gesprächkreis "Juden und Christen" beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Brandt erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und den Bayerischen Verdienstorden.
Geboren in München, emigrierte Brandt 1939 mit seiner Familie über Großbritannien nach Tel Aviv. Er studierte in Nordirland Wirtschaftswissenschaften und arbeitete zunächst als Marktanalytiker für einen Automobilkonzern, bevor er sich in London am Leo Baeck College zum Rabbiner ausbilden ließ. Er war in jüdischen Gemeinden in der Schweiz und Schweden tätig und kehrte dann Anfang der 80er Jahre nach Deutschland zurück. Am 25. September wurde Brandt 90 Jahre alt. epd