Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main zeichnet Schülerinnen und Schüler für Geschichtsprojekte und das Eintreten gegen Antisemitismus aus. Der erste Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement 2024 geht an Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Dessauer-Oberstufengymnasiums in Frankfurt am Main, wie die Jüdische Gemeinde am Mittwoch mitteilte. Die Schüler erhalten den mit 1.000 Euro dotierten Preis für ihr Projekt „Nazi-Phantoms – Reading the Past“. Dabei beschäftigten sie sich mit Fotografien von Orten mit früherem NS-Kontext und schrieben Kommentare zu den Bildern der Jerusalemer Künstlerin Dana Arieli. Die Beiträge präsentierten sie in einer Zeitschrift sowie in einer Ausstellung.
Der zweite Preis (500 Euro) geht an die Schülerin Amira Esposito der Dreieichschule in Langen. Sie engagiere sich für Demokratie sowie gegen Rassismus und Antisemitismus und trete für eine würdige Gedenkkultur ein. So habe sie anlässlich der Gedenkstunde zur Reichspogromnacht am 9. November vergangenen Jahres in der Frankfurter Paulskirche „entschlossene Worte für ein immerwährendes Erinnern und den Kampf gegen Rechtsextremismus und Menschenhass gefunden“.
Die Klassen 9a und 9b der I.E. Lichtigfeld-Schule in Frankfurt erhalten den Ehrenpreis (500 Euro). Die Schülerinnen und Schüler hätten nach dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober in Eigeninitiative eine Spendenaktion gestartet und Snacks verkauft. So hätten sie 2.000 Euro erworben und an Hilfsorganisationen in Israel weitergeleitet. Beide Klassen hätten bereits im Februar 2022 nach dem Angriff Russlands eine Spendenaktion für die Ukraine gestartet und im Februar 2023 eine Spendenaktion für die Erdbebenopfer in der Türkei.
Der Beni-Bloch-Preis für Jugendengagement soll Jugendliche ehren, die sich mit jüdischem Leben in Frankfurt und Hessen auseinandersetzen und einen Beitrag zu einer sozialeren und toleranteren Gesellschaft leisten. Der 2022 zum ersten Mal vergebene Preis soll alle zwei Jahre verliehen werden. Er erinnert an Benjamin Bloch (1943-2019), der Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt und Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland war.