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Journalisten-Verband fordert besseren Schutz von Reportern

Der Deutsche Journalisten-Verband Thüringen (DJV) fordert ein konsequentes Vorgehen gegen Einschüchterungsversuche, Bedrohungen und Gewalt gegen Reporter. Hintergrund sei ein erneuter Angriff auf einen Journalisten der „Thüringischen Landeszeitung“, erklärte der Verband am Mittwoch in Erfurt. Bei einer Demonstration sei am Montagabend in Gera ein Plakat gezeigt worden, auf dem der Reporter Fabian Klaus in Sträflingskleidung mit der Aufschrift „schuldig“ abgebildet gewesen sei.

Die Vorsitzende des DJV Thüringen, Heidje Beutel, betonte, Klaus werde seit Jahren für die Ausübung seines Berufes attackiert. Der Verband erwarte eine deutliche Reaktion der Behörden wegen dieses neuerlichen Angriffs auf die Demokratie. Bei der Demonstration am Montagabend sei Klaus nicht persönlich anwesend gewesen.

Nach Angaben des DJV wurden 2022 allein in Deutschland mehr als 100 Fälle von physischen Angriffen auf Journalistinnen und Journalisten dokumentiert. Der Geschäftsführer des DJV-Thüringens, Sebastian Scholz, rief Teilnehmende von Kundgebungen auf, sich nicht mit Rechtsextremisten auf Demonstrationen gemein zu machen. Wer in Situationen wegschaue, wenn diese zu Angriffen aufriefen, mache sich mitschuldig.

Für seine Berichterstattung über rechtsextreme Demonstrationen erhielt Klaus im September 2022 den Preis für Zivilcourage. Im April 2023 er wurde auf einer Demonstration angegriffen. Sicherheitspersonal der Funke-Mediengruppe konnte ihn den Angaben zufolge dabei schützen.