Das Evangelische Johanneswerk grenzt sich scharf von der AfD sowie vom Rechtsextremismus und -populismus ab. „Wir wollen in einem solidarischen und freien Land leben, in dem Menschen füreinander da sind, sich unterstützen und sich sicher fühlen können“, erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Johanneswerks, Ingo Habenicht, am Freitag in Bielefeld. Dies sei auch in der Vision und Mission des diakonischen Trägers beschrieben. Mit den Zielen und dem Verhalten der AfD, Rechtsextremismus und -populismus passe das nicht zusammen, unterstrich Habenicht. Aus christlich-ethischer Perspektive sei dies nicht akzeptabel.
Der Johanneswerk-Chef begrüßte ausdrücklich die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), dass die AfD für Christinnen und Christen nicht wählbar sei. „Wir stehen dafür ein, dass alle Menschen in Würde, selbstbestimmt und in Gemeinschaft leben können“, sagte Habenicht weiter. „Das verteidigen wir und sagen Nein zu dem Hass, den einige in unsere Gesellschaft tragen, zu jeder Form von Ausgrenzung, zu Rassismus.“ Das gelte auch allen Versuchen, die Demokratie zu zerstören.
Im Evangelischen Johanneswerk werde Vielfalt gelebt, sagte der Theologe weiter. Dass in den Einrichtungen Menschen mit über 90 verschiedenen Nationalitäten arbeiteten, sei eine wertvolle Bereicherung.
Das Evangelische Johanneswerk ist einer der großen diakonischen Träger Deutschlands mit Sitz in Bielefeld. In mehr als 70 Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen arbeiten rund 7.300 Mitarbeitende. Die diakonischen Angebote richten sich an alte und kranke Menschen sowie Menschen mit Assistenzbedarf, Kinder und Jugendliche.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland hatten am Donnerstag zum Widerstand gegen Angriffe auf die Demokratie von rechts aufgerufen. Völkischer Nationalismus sei mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar, hieß es in einer Erklärung, die die Bischöfe einstimmig auf ihrer Frühjahrsvollversammlung verabschiedet haben. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wucherten, könnten daher für Christinnen und Christen „kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar“.