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Jeder fünfte in Bayern wohnt allein

In Bayern hat sich die Zahl der Privathaushalte seit 1961 mehr als verdoppelt. Trotzdem fehlt Wohnraum. Die Bevölkerungsstatistik zeigt, warum das so ist.

In Bayern gab es 2024 rund 6,5 Millionen Privathaushalte. 41 Prozent von ihnen wurden nicht von mehr als einer Person bewohnt, wie das Bayerische Landesamt für Statistik am Montag in Fürth mitteilte. Der Anteil der Singlehaushalte hat sich damit seit 1961 mehr als verdoppelt. Inzwischen wohnt jede fünfte Person in Bayern allein. Das sind 2,7 Millionen Menschen. Die aktuellen Zahlen stammen aus dem Mikrozensus, also der kleinen jährlichen Bevölkerungszählung von 2024.

Im Schnitt teilen sich zwei Personen einen Haushalt. Diese Durchschnittsgröße hat sich seit 2015 nicht mehr verändert. Allerdings werden große Haushalte mit drei oder mehr Personen im Vergleich immer seltener. 1963 bestanden im Freistaat mehr als die Hälfte aller Haushalte aus mindestens drei Personen. 2024 waren es nur noch etwas mehr als ein Viertel.

Laut Mitteilung leben Frauen und Männer in etwa gleich häufig allein. Es gibt jedoch Unterschiede beim Alter. In der Gruppe der 20- bis 54-jährigen Alleinlebenden überwiegen die Männer deutlich. Im höheren Alter ab 75 Jahren sind drei Viertel aller Einpersonenhaushalte weiblich. Darin spiegelt sich die unterschiedliche Lebenserwartungen der Geschlechter.

Bis zum Alter von 30 Jahren nehmen die Einpersonenhaushalte zu, dann erst wieder ab 50 Jahren. Wer mit anderen in einer WG lebt, aber nicht mit ihnen gemeinsame Kasse macht, gilt in der Statistik ebenfalls als Einpersonenhaushalt.