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Jäger warnen vor Wildtier-Unfällen nach Zeitumstellung am Sonntag

Rehe auf der Fahrbahn sind vor allem im Frühjahr eine Gefahr: Die Zeitumstellung trifft auf verstärkte Aktivität von Wildtieren. Jäger geben Tipps, um das Risiko von Wildunfällen zu senken.

Die Gefahr von Wildunfällen steigt durch die Zeitumstellung am kommenden Sonntag: Davor warnen Jäger. Besonders risikoreich seien die Morgenstunden zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr sowie der Abend zwischen 21.00 Uhr und 23.00 Uhr, teilte der Landesjagdverband Hessen am Mittwoch in Bad Neuheim mit. Er verwies auf eine entsprechende Auswertung von mehr als 21.000 Fällen in den Jahren 2018 bis 2023: Demnach ereigneten sich im April und Mai jeweils mehr als doppelt so viele Wildunfälle wie im März.

Die Zeitumstellung kommt demnach zu natürlichen Faktoren hinzu und erhöht damit insgesamt das Risiko von Unfällen. Die ein Jahr alten männlichen Tiere, die gerade geschlechtsreif geworden sind, würden im Frühjahr auf der Suche nach einem eigenen Revier oft von den älteren Platzböcken vertrieben. “Deshalb laufen die jungen Rehböcke häufig unvermittelt und hochflüchtig auf die Fahrbahn”, erklärte der Sprecher des Jagdverbands, Markus Stifter. Auch das frische Grün auf den Wiesen locke Rehe über gefährliche Straßen.

“Die längere Tageshelligkeit aktiviert zudem den Stoffwechsel der Tiere”, ergänzt Stifter. “Dies führt zu einer häufigeren Nahrungsaufnahme und einem damit verbundenen Wildwechsel.” Der Verband gibt Hinweise, wie das Unfallrisiko reduziert werden kann:

• Achtsames Fahren vor allem morgens und abends sowie bei Nacht und Nebel

• Reduzierte Geschwindigkeit auf Wald- und Feldstrecken

• Abblenden, hupen und bremsen, wenn ein Tier gesichtet wird

• Tiere sind meist in Gesellschaft – daher auf Nachzügler achten

• Im Fall eines unvermeidbaren Zusammenpralls abbremsen und nicht auf die Gegenfahrbahn oder den Straßenrand ausweichen

• Neue Straßen durch Wälder kreuzen oft gewohnte Wege der Wildtiere, hier besonders aufpassen