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Israelische Regierung feiert zweiten Platz beim ESC-Finale in Basel

Für einen Sieg Israels beim ESC in der Schweiz hat es nicht ganz gereicht, doch Sängerin Yuval Raphael gelang es, das Publikum durch einen emotionalen Auftritt zu überzeugen. Ihre Teilnahme war umstritten.

Israels Regierung würdigt das erfolgreiche Abschneiden der Interpretin Yuval Raphael beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) am Samstagabend in Basel. Das Außenministerium erklärte am Sonntag: “Für uns bist du ein wahrer Champion – und wir könnten nicht stolzer sein.”

Die 24-Jährige ist eine Überlebende des Terrorangriffs der islamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023. Ihr Auftritt für Israel bei dem populären Musikwettbewerb hatte im Vorfeld für Kontroversen gesorgt. Sie bekam im ESC-Finale die meisten Publikumsstimmen, kam aber beim Juryvotum nur auf Platz 14, was Israel letztlich den zweiten Platz hinter Österreich einbrachte.

Für Außenminister Gideon Saar dennoch ein Grund zum Feiern. “Vor eineinhalb Jahren wurde Yuval Raphael fast ermordet. Wie durch ein Wunder überlebte sie das schreckliche Nova-Festival-Massaker. Jetzt hat sie beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz belegt. Yuval – du bist unglaublich!”, so der Politiker.

Die Künstlerin äußerte sich bescheidener. “Alles, was ich wollte, war, Israel mitten in diesem Irrsinn stolz zu machen und dem Land eine Sekunde des Friedens zu schenken”, sagte Raphael in der Nacht nach dem Wettbewerb. Sie fügte mit Blick auf die von Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln hinzu: “Wir werden erst dann einen wirklichen Sieg erringen, wenn alle unsere Geiseln wieder zu Hause sind. Amen, Amen, Amen.”

Wegen der Militäroffensive Israels gegen die Hamas im Gazastreifen hatten mehrere Stimmen einen Ausschluss des israelischen Beitrags vom ESC gefordert. Am Abend der Veranstaltung kam es in Basel überdies zu Protesten. Hunderte teils vermummte Pro-Palästina-Aktivisten hatten sich in der Stadt versammelt. Nach Angaben der Schweizer Behörden wurden drei Polizisten und ein Demonstrant verletzt.

Auch beim ESC-Finale selbst kam es zu einem Zwischenfall. Wie die Veranstalter mitteilten, versuchten zwei Personen während der Show, den Auftritt der israelischen Sängerin zu stören. Sicherheitskräfte hätten sie daran gehindert.