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Institut: Europa kann Ukraine-Hilfe der USA noch lange nicht ersetzen

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel registriert eine nach wie vor große Lücke zwischen von der Europäischen Union (EU) und deren Mitgliedstaaten zugesagter und tatsächlich geleisteter Unterstützung an die Ukraine. Bis zum 15. Januar haben die EU und ihre Mitgliedstaaten demnach insgesamt 144 Milliarden Euro an Hilfe zugesagt, aber nur 77 Milliarden Euro davon konkretisiert und zur Lieferung bereitgestellt, teilte das IfW am Sonnabend mit. Um die US-Militärhilfe in diesem Jahr vollständig zu ersetzen, müsste Europa sein derzeitiges Niveau und Tempo der Waffenhilfen verdoppeln, hieß es. Das ergebe sich aus den
Datenauswertungen für den aktuellen „Ukraine Support Tracker“ des IfW.

Die jüngsten Auswertungen zeigten, dass die US-amerikanischen Hilfszusagen und -lieferungen seit Ende 2023 im Wesentlichen zum Stillstand gekommen sind, da kein neues Hilfspaket den US-Kongress passiert hat, informierte das IfW. Dagegen nehme die europäische Hilfe sowohl in Bezug auf die Zusagen als auch in Bezug auf die Zuweisungen von Waffensystemen und weiteren konkretisierten Hilfspaketen zur Lieferung an die Ukraine zu.

Der „Ukraine Support Tracker“ des IfW erfasst und quantifiziert militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 von Regierungen zugesagt wurden. Private Spenden oder internationale Organisationen sind nicht enthalten. Als neue Messgröße enthält er seit Freitag (16. Februar) neben Zusagen auch Zuweisungen konkreter Hilfspakete, deren Lieferung an die Ukraine als sicher gelten kann.