Zuletzt sorgte die Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette für Schlagzeilen. Zum nationalen Gedenktag für Opfer terroristischer Gewalt mahnt Bundesinnenministerin Faeser weniger Aufmerksamkeit für Täter an.
Nicht terroristische Täter, sondern die Opfer sollten in Erinnerung bleiben: Für sie fordert Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zum nationalen Gedenktag für Opfer terroristischer Gewalt am Montag mehr Aufmerksamkeit. Alle staatlichen Stellen müssten sich mit größtmöglicher Empathie und Unterstützung um die Opfer und um Hinterbliebene kümmern, die geliebte Menschen durch Terror verloren haben, sagte Faeser am Sonntag in Berlin.
Auch bei Taten, die bereits Jahrzehnte zurückliegen, sei der Rechtsstaat es den Opfern schuldig, zur Aufklärung nichts unversucht zu lassen. “Sonst bleiben quälende Fragen für immer”, sagte die Ministerin im Hinblick auf die Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette. Der Gedenktag sei insofern auch eine Mahnung, “mit aller Entschlossenheit gegen terroristische Bedrohungen durch Islamisten, Rechtsextremisten und Linksextremisten vorzugehen”.
Darüber hinaus sei es ihr sehr wichtig, “dass wir nun endlich einen Erinnerungsort für die Angehörigen der NSU-Opfer schaffen”, fügte Faeser hinzu. “Es gilt, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten.”
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) betonte ebenfalls, dass die Hinterbliebenen von Terror-Opfern nicht alleingelassen werden dürften. Man müsse sich “ihren Fragen, ihrer Trauer, ja auch ihrer Kritik” zu stellen. Terrorismus zerstöre nicht nur sinnlos Leben, er bedrohe auch grundlegende Werte und Freiheiten. Dies zeige jeder grausame Anschlag aufs Neue.
Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Pascal Kober (FDP), erklärte, der Gedenktag könne weder die Taten ungeschehen machen noch das, was “von staatlicher Seite oder von Behörden” womöglich versäumt worden sei. Er solle jedoch ein Zeichen setzen, “dass auch das gehört werden muss und nicht vergessen werden darf”. Es gehe um die Lebensgeschichten derjenigen, die aus dem Leben gerissen wurden, die verletzt oder traumatisiert wurden, sowie ihre Angehörigen. Für Letztere bleibe das Geschehene unfassbar.