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Inklusion: Aktion Mensch kritisiert Wahlprogramme einiger Parteien

Die Aktion Mensch hat Forderungen nach Förderschulen oder Behindertenwerkstätten in Wahlprogrammen von einigen Parteien in Sachsen und Thüringen kritisiert. Eine solche Politik würde ein Nebeneinander anstelle eines Miteinanders von behinderten und nicht behinderten Menschen unterstützen, erklärte eine Sprecherin der Hilfsorganisation am Mittwoch in Bonn zur Vorstellung eines „Wahlkompass Inklusion“. Dies stehe einer gleichberechtigten Teilhabe entgegen.

Aktion Mensch erinnerte daran, dass die Existenz derartiger Sonderstrukturen in Deutschland unter anderem vom Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderung der Vereinten Nationen kritisiert werde. Eine inklusive Gesellschaft werde nur Realität, wenn sie politisch gewollt und gestützt werde. Die gesellschaftliche Vielfalt müsse daher zuallererst von politischen Entscheidern geschätzt und gefördert werden.

Aktion Mensch hat nach eigenen Angaben die Positionen der Parteien zur Inklusionspolitik in beiden Bundesländer abgefragt. In Sachsen und Thüringen sind am 1. September Landtagswahlen. Die Ergebnisse sind auf der Internetseite von Aktion Mensch einsehbar.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat Aktion Mensch nach eigenen Angaben vorwiegend aus den Erlösen der gleichnamigen Lotterie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel sei es, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern.