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Inhaftierter Ex-Präsident Duterte will Amtseid im Gefängnis ablegen

Der philippinische Ex-Regierungschef Duterte sitzt in Den Haag im Gefängnis. Dennoch gewann er kürzlich eine Bürgermeisterwahl in der Heimat – und will das Amt auch antreten.

Die philippinische Regierung will den Internationalen Strafgerichtshof offiziell ersuchen, dem inhaftierten Ex-Präsidenten Rodrigo Duterte die Ablegung eines Bürgermeister-Amtseides zu ermöglichen. Der zuständige Konsul in den Niederlanden solle Duterte den Eid im Gefängnis in Den Haag abnehmen, sagte Innenminister Jonvic Remulla am Dienstag.

Dies sei notwendig, damit der 80-Jährige sein Amt als Bürgermeister von Davao antreten könne. Die Amtsgeschäfte soll den Angaben zufolge für die Dauer der Haft ein Stellvertreter übernehmen.

Duterte werden Menschenrechtsverletzungen während seiner Zeit als Präsident (2016-2022) zur Last gelegt, in der er einen blutigen “Anti-Drogen-Krieg” entfachte. Im März wurde er auf Grundlage eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs festgenommen und in die Niederlande ausgeflogen. In seiner Heimatstadt Davao ist der Politiker nach wie vor sehr populär. Kürzlich gewann er dort in Abwesenheit die Wahl zum Bürgermeister mit deutlicher Mehrheit. Das Amt hatte er in der Vergangenheit bereits mehrfach inne.