Die Klassik Stiftung Weimar zeigt erstmals die private Einrichtung der Geschwister Nietzsche. In der Ausstellung geht es von Friedrich Nietzsches (1844-1900) Wohnzimmer bis zu den Paraguay-Souvenirs seiner Schwester Elisabeth (1846-1935). Im Rahmen des Themenjahres „Wohnen“ präsentiere vom 24. August an „Nietzsche privat – Eine unmögliche Ausstellung“ die unrestaurierten Objekte auf unerwartete Weise und stelle Fragen zum musealen Umgang mit Erinnerungsstücken von historischen Persönlichkeiten, teilte die Klassik Stiftung mit.
Die Schau erzähle, wie Nietzsche lebte und konfrontiere die Möbel mit seiner Vorstellung vom idealen Wohnen. Der desolate Zustand der Möbel und Haushaltsgegenstände spiegele dabei ihre wechselvolle Geschichte wider. Einst im „Nietzsche-Archiv“ als Devotionalien verehrt, seien sie zu DDR-Zeiten eingelagert und nahezu vergessen worden. Es bleibe die Frage, wie ein zeitgemäßer Umgang mit dem problematischen, wissenschaftlich längst nicht aufgearbeiteten Bestand aussehen könne.
Nietzsche in virtueller Realität
Erweitert wird die Ausstellung durch eine 360-Grad-Inszenierung des Kunstfestes Weimar. In „Being Nietzsche“ schlüpften Besucher mittels VR-Brillen in die Rolle des kranken Nietzsche, der seiner Schwester bei der Erschaffung des eigenen Mythos ausgeliefert ist.