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Impulse für die Ökumene kamen aus Paderborn

UK 50/2015, Zweites Vatikanisches Konzil (Seite 5: „Raus aus der Wagenburg“)
Nicht nur für die katholische Kirche schloss das Zweite Vatikanische Konzil im Dezember des Jahres 1965 mit atemberaubender Geschwindigkeit ab. Auch für die weiteren Religionsgemeinschaften, insbesondere auch für die evangelischen Kirche, kam es zu gravierenden und sehr erfreulichen Aspekten in der Ökumene.
Ein wichtiger Meilenstein in der ökumenischen Ausrichtung wurde in Paderborn gesetzt. Dort wurde kurz vor Konzilsbeginn das Johann-Adam-Möhler Institut für  Ökumene errichtet. In der Zeit der Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils brach auch für das Institut eine neue Zeit an. Für den  Paderborner Kardinal Lorenz Jaeger und den ersten Leiter des Instituts, Professor Eduard Stakemeier,  war es ein Grund, für den Vatikan  eine besondere Schrift zu erstellen. „Ökumenisches Konzil und die Kirche der Christenheit“ lautete der Titel. Das Engagement der Paderborner blieb in Rom nicht ohne Aufmerksamkeit. Als kurz darauf der Vatikan das Päpstliche Sekretariat zur Einheit der Christen („Cor unum“) gründete, war es dann keine Überraschung mehr, dass deren Chef, der deutsche Kardinal Bea, in Paderborn nachfragte und um Vorschläge für ein neues Statut bat.
Stakemeier und Jaeger machten sich alsbald an die Arbeit; so wurden das Möhler-Institut und damit auch unser Heimatland zum Schauplatz römischer Kirchenpolitik. Nach einigen Rückfragen aus dem Vatikan wurde genau das in Paderborn ersonnene Statut als Arbeitsgrundlage für die weitere ökumenische Arbeit in der ganzen Welt eingesetzt.
Albert H. Hoffmann, Arnsberg-Müschede