Deutschlands Hochschullandschaft ist im Wandel. Frauen übernehmen zunehmend Führungspositionen. Eins hat sich jedoch bisher kaum geändert.
Mehr als ein Drittel der Hochschulen in Deutschland ist im vergangenen Jahr von Frauen geleitet worden. Ihr Anteil stieg zwischen 2021 und 2024 um rund zehn Prozentpunkte auf 35 Prozent, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Montag in Gütersloh mitteilte. Universitäten wiesen Frauenquoten von rund 41 Prozent auf, Hochschulen von 30 Prozent.
Es habe noch nie so viele Frauen an der Spitze deutscher Lehranstalten gegeben, erklärte CHE-Expertin Isabel Roessler. “Spannend finde ich vor allem, dass überwiegend Frauen neu an ihre jetzige Hochschule gekommen sind – also zuvor nicht dort gearbeitet haben.” Das berge Potenzial für viel frischen Wind.
Einheitlicher sei das Bild bei der Herkunft des aktuellen Führungspersonals an Hochschulen, so das CHE. Lediglich neun von 174 Rektoren und Präsidenten hätten einen ausländischen Geburtsort. Die meisten von ihnen (29) stammten aus NRW. Einen Anstieg habe es zudem bei den ostdeutschen Leitern gegeben. 2018 sei keine deutsche Hochschule von einer Person aus einem neuen Bundesland geführt worden, im vergangenen Jahr seien es zwölf gewesen.
Das Durchschnittsalter der Hochschulleitungen liege aktuell bei 58 Jahren. Rund jede zehnte Leitung sei jünger als 50 Jahre. Etwa ein Drittel stamme fachlich aus den Rechts-, Wirtschafts- oder Sozialwissenschaften.