Im Saarland hat sich der unter Klima- und Hitzestress leidende Wald in diesem Jahr leicht erholt. Begünstigt durch mehr Regenfälle sei im Vergleich zum Vorjahr der Anteil stark geschädigter Bäume von 51 auf 45 Prozent gesunken, sagte die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD) am Freitag in Saarbrücken bei Vorlage des Waldzustandsbericht 2024. Fast jeder fünfte Baum in den landesweiten Wäldern ist demnach inzwischen wieder ohne Schadmerkmale, doch 3,5 Prozent der Bäume (2023: 4,1 Prozent) sind auch schon abgestorben.
„Es freut mich, dass sich für die gesamte Waldfläche des Saarlandes über alle Baumarten und Altersstufen hinweg der Zustand des Waldes gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert hat“, sagte Berg. Vor allem bei Buchen und Douglasien gab es laut Angaben der Ministerin weniger Baumschäden als früher, während bei Fichten, Kiefern und Eichen die Schäden weiter zunahmen.
Im vergangenen Jahr hatte die Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft noch Alarm geschlagen. Vor allem wegen Dürre und Borkenkäferbefall waren die Waldschäden im Saarland 2023 die größten seit Beginn der Erhebungen vor 40 Jahren gewesen. Trotz der Zustandsbesserung in 2024 seien die Wälder im Saarland aber immer noch weit von dem Niveau der 1980er Jahre entfernt seien, sagte Friedrich Engels von der forstliche Versuchsanstalt mit Sitz in Trippstadt in Rheinland-Pfalz.
Nach Ansicht von Ministerin Berg macht sich die im Saarland praktizierte naturnahe Waldbewirtschaftung jetzt positiv bemerkbar. So weise der eigene Staatswald schon mehr als 75 Prozent Laubbäume auf, weit mehr als im Bundesdurchschnitt, sagte sie. Dazu komme eine große Variation im Baumbestand hinsichtlich Alter und Arten. Auch liege der Gesamtzuwachs des Waldes deutlich über den Einschlägen für die Holznutzung.
Berg verwies auch auf die Ergebnisse der bereits im Oktober 2024 veröffentlichten Bundeswaldinventur. Demnach ist das Saarland knapp hinter Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg das flächenanteilmäßig viertwaldreichste Bundesland. Von seinen rund 100.000 Hektar Wald sind nur knapp 3.100 Hektar wegen undurchdringlichen Bewuchses oder wegen Gefahren – beispielsweise nach Sturmschäden – nicht begehbar.
Die Waldzustandserhebung erfolgt seit 1984 jährlich auf einem systematischen landesweiten Stichprobenraster. In diesem Jahr wurden im Saarland an 95 Aufnahmepunkten insgesamt 2280 Stichprobenbäume hinsichtlich Schäden und Absterben von Forst- und Ökologieexperten begutachtet.