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Ifo-Institut schlägt Reform der Verteilung von Flüchtlingen vor

Eine niedrige Arbeitslosigkeit in einem Landkreis kann nach einer Untersuchung des Info-Instituts in München Migranten helfen, leichter eine Beschäftigung zu finden und sich zu integrieren. Der Leiter des ifo Zentrums für internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung, Panu Poutvaara, schlägt deshalb vor, den Verteilungsschlüssel für Flüchtlinge zu reformieren, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Steuereinnahmen pro Kopf oder offene Stellen in der Region könnten mit in die Verteilung einfließen, sagte Poutvaara. Bislang werden Asylsuchende nach dem „Königsteiner Schlüssel“ auf die Bundesländer verteilt, bei dem die Bevölkerungszahl und die Wirtschaftsleistung berücksichtigt werden.

Nach der Analyse des Info-Instituts sinkt die Wahrscheinlichkeit um fünf Prozentpunkte, dass Geflüchtete eine Beschäftigung finden, wenn sie in einen Landkreis mit einem Prozentpunkt höherer Arbeitslosigkeit gesendet werden. Ein Blick auf ganz Europa zeige, dass eine gleiche Verteilung von Geflüchteten auf die Mitgliedsstaaten nicht günstig ist, so das Ifo-Institut. „Werden Asylsuchende auf weniger aufnahmebereite Länder verteilt, steigt das Risiko einer missglückten Integration, die Folgekosten nach sich zieht“, sagte Poutvaara. (00/3292/11.10.2023)