In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Der junge Lorenzo Da Ponte (Lorenzo Balducci), ein Dichter jüdischer Herkunft, wird im 18. Jahrhundert in Venedig zum Priester geweiht. Doch er ist kein Heiliger. Als unwiderstehlicher Frauenheld und anonymer Verfasser subversiver Schriften führt der gutaussehende Mann ein ausschweifendes Leben, ganz nach dem Geschmack seines väterlichen Mentors Giacomo Casanova (Tobias Moretti).
Doch Lorenzo treibt es zu bunt, wird verbannt und landet in Wien, wo er den angesehenen Kapellmeister Salieri (Ennio Fantastichini) kennenlernt, der die Karriere des jungen Genies Wolfgang Amadeus Mozart (Lino Guanciale) sabotieren will. Um dies zu erreichen, empfiehlt er Mozart den vermeintlich untalentierten Lorenzo als Librettisten für eine neue Oper. Doch entgegen Salieris Erwartung beginnt zwischen den beiden eine höchst fruchtbare Zusammenarbeit. Inspiriert von Casanovas freidenkerischen Ideen, entwirft Lorenzo die Geschichte eines gottlosen Lüstlings, in die eigene Erlebnisse einfließen: Don Giovanni.
Doch kurz vor Vollendung des Werks geschieht das Unerwartete – Lorenzo verliebt sich in Annetta (Emilia Verginelli) und will sein ausschweifendes Leben ändern. Doch dieser Sinneswandel wirkt sich auch auf die Kunst aus, sehr zum Missfallen von Casanova, der die neue Don-Giovanni-Oper als Triumph der Lust über Moral ersehnt.
Mit seinem bildgewaltigen Film über die Oper aller Opern gelingt Regisseur Carlos Saura eine kühne Ineinanderspiegelung von Bühne und Leben, Kunst und Moral. Saura knüpft damit an sein Meisterwerk “Carmen” an. Anders als Milos Forman in “Amadeus” rückt er die weniger bekannte Figur des Librettisten Lorenzo Da Ponte ins Zentrum. Die wie altmeisterliche Gemälde erscheinenden Bilder von Kameramann Vittorio Storaro erzeugen eine elektrisierende Verschränkung von Realität und Kunst.
Der ganz der Musik verpflichtete Film orientiert sich visuell an alten Gemälden, um die Verbindung von Kunst und Realität augenfällig zu machen. In der Darstellung der weltberühmten Oper beschränkt er sich auf Szenen von Proben und schafft so einen künstlerischen Freiraum für die Interaktion zwischen den Protagonisten.