Artikel teilen:

Historisches Bad wandert ins Depot

Restauratoren haben im Westflügel von Schloss Friedenstein in Gotha ein fast 130 Jahre altes Badezimmer ausgebaut. Die Ausstattung sei zuvor dokumentiert und vorübergehend ins Bau-Depot gebracht worden, teilte die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten am Dienstag in Rudolstadt mit. Nun solle die hinter der historischen Sanitärausstattung liegende Baukonstruktion untersucht werden.

Vor allem in der Decke unter dem Raum vermute die Stiftung Schäden durch Nässe, hieß es. Mit den Untersuchungen würden Sanierungsarbeiten im Westflügel vorbereitet, die im Rahmen des von Bund und Land finanzierten 110-Millionen-Euro-Budgets für Schloss Friedenstein durchgeführt werden sollen.

Das im Depot zwischengelagerte Badezimmer stammt den Angaben zufolge aus dem Jahr 1896. Es sei mit einer bemalten Holzvertäfelung ausgekleidet und in Waschraum, Duschkabine und WC unterteilt. Über der Duschkabine habe es vor 130 Jahren einen Wasserkasten gegeben, der für den nötigen Wasserdruck gesorgt habe. Erhalten seien nicht nur die Trennwände und Wandvertäfelungen, sondern auch der große Zinkblech-Duschkopf, die Wasserregler und das Duschbecken, eine flache hölzerne Wanne mit Bleiauskleidung.

Die lange Zeit ebenfalls noch vorhandene Badewanne des Zimmers sei im 20. Jahrhundert verloren gegangen, als das historische Bad modernisiert worden sei. Das herzogliche Bad sei damals zur Personaltoilette der Museumsbediensteten umgebaut worden. Nach der Sanierung solle das Bad wieder an seinen Ursprungsort im zweiten Stockwerk des Westflügels von Schloss Friedenstein zurückkehren.