Der Paläogenetiker Johannes Krause gibt Einblicke in seine Forschung zur Geschichte historischer Krankheitserreger. Krause, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, hält dazu am 10. Juni (18 Uhr) in der 13. Loeffler-Lecture in Greifswald einen Vortrag, in dem er erläutert, wie seine Erkenntnisse dabei helfen können, zukünftige Pandemien besser zu verstehen und ihnen wirksamer zu begegnen, wie das Friedrich-Loeffler-Institut am Dienstag mitteilte. Der Vortragsabend findet im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg (Martin-Luther-Straße 14) statt. Der Eintritt ist frei.
Krauses Forschungsteam rekonstruierte den Angaben zufolge unter anderem das Erbgut des Pest-Bakteriums aus mittelalterlichen Knochenfunden. Es habe die Ursprünge der Seuche bis nach Zentralasien zurückverfolgen können. Mit seiner Forschung habe Krause das Wissen über die Evolution des Menschen und seiner Krankheiten grundlegend verändert.
Möglich werde die Forschung durch DNA-Technologien. Winzige Spuren von Erreger-DNA aus menschlichen Überresten könnten von Forschenden analysiert werden, hieß es. So könne nachvollzogen werden, wie sich Bakterien und Viren über Jahrtausende entwickelt, verbreitet und an den Menschen angepasst haben.
Die Loeffler-Lecture wurde 2012 gemeinsam vom Friedrich-Loeffler-Institut und dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald ins Leben gerufen. Friedrich Loeffler (1852-1915) gilt den Angaben nach als einer der Begründer der Virusforschung. 1910 habe er auf der Insel Riems das weltweit erste Virusforschungsinstitut eröffnet.