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Historische Bibeln in Görlitz

Eine neue Sonderausstellung in Görlitz zeigt vom 1. März an historische Bibeln aus fünf Jahrhunderten. Die 22 Bibelausgaben stammen aus den Beständen der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften (OLB), teilte die Stadtverwaltung Görlitz am Dienstag mit. Die ältesten handschriftlichen Texte ließen sich bis in das 14. Jahrhundert zurückdatieren. Ein Großteil der historischen Bücher werde erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Zu sehen ist die Ausstellung vom 1. März bis 31. Juli in der Schatzkammer im Barockhaus.

Ergänzt wird sie um Informationen zur Editionsgeschichte, zu Übersetzern, Herausgebern und Druckern sowie Stiftern und Vorbesitzern. So entrolle sich auch ein kulturgeschichtliches Bild, erklärte Steffen Menzel, Kurator der Ausstellung und Leiter der Oberlausitzischen Bibliothek.

Zu den äußerst wertvollen Ausgaben der Sonderausstellung gehört laut Menzel eine von dem Humanisten Francysk Skaryna 1517/18 in Prag gedruckte Bibel in altweißrussischer Sprache. Sie sei das einzige in einer deutschen Bibliothek befindliche Exemplar. Eine besondere Rarität sei zudem eine 1534 in Wittenberg erschienene Vollbibel, von der es weltweit nur noch geschätzte 60 Exemplare gebe.

Nach Angaben von Menzel gehen die umfassenden Bibliotheksbestände unter anderem auf die Vereinigung der Büchersammlungen des einstigen Franziskanerklosters, des Görlitzer Gymnasiums und der 1726 gestifteten Bücher Johann Gottlieb Milichs (1678-1726) zur Milichschen Stadt- und Gymnasialbibliothek und auf die 1779 gegründete Bibliothek der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zurück.