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Hilfswerk zu Gaza: Lage unerträglich – Man darf nicht schweigen

Lieber sterben als weiter umherirren – Bei den Menschen in Gaza herrscht nach Informationen von missio Aachen nur noch die Verzweiflung. Auch vermeintlich sichere Zonen gäben keine Garantien.

Die Menschen in Gaza brauchen nach Angaben des katholischen Hilfswerks missio dringend Unterstützung, um zu überleben. “Die Situation ist unerträglich, und zu den Zuständen darf man nicht mehr schweigen”, sagte der Präsident von missio Aachen, Dirk Bingener, am Donnerstag.

Das Hilfswerk beruft sich auf Schilderungen eines Partners vor Ort, George Akroush. “Alles wird angegriffen. Absolut alles. Es herrscht Chaos. Die Christen sagen, sie sterben lieber hier mit ihren Kindern, als weiter durch Gaza zu irren – es gibt keinen einzigen sicheren Ort mehr”, so der Direktor des Projektentwicklungsbüros im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem nach Angaben von missio. Es fehle an Nahrung, Treibstoff und medizinischer Versorgung. Von den notwendigen 500 bis 600 Hilfslieferungen täglich erreichten derzeit nur rund 90 das Küstengebiet. Zudem kommt es auch in sogenannten sicheren Zonen laut Akroush immer wieder zu Übergriffen und tödlichen Zwischenfällen bei der Verteilung der Lebensmittel. Schwache, Alte oder Menschen mit Behinderung hätten keine Chance auf Hilfe.

Große Hoffnung setze insbesondere die christliche Gemeinschaft vor Ort in Papst Leo XIV. und dass dieser die Linie der Zugewandtheit von Papst Franziskus gegenüber den Menschen in Gaza fortsetze, sagte Akroush. “Der neue Papst ist klug, kennt die Lage und erinnert ja ständig an unser Schicksal. Wir verfolgen täglich, was er sagt, das ermutigt uns. Wir hoffen, dass er einen Wandel bewirken kann.”