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Hilfsorganisation: Millionen Müttern weltweit droht Mangelernährung

Muttertag, Mangel, Machtlosigkeit: Staaten wie Deutschland planen, die Hilfe für notleidende Mütter zu streichen. Während hierzulande Blumen gekauft werden, fehlt in Krisenregionen das Brot.

Millionen Mütter sind nach Informationen einer Nichtregierungsorganisation weltweit mangelernährt. Die Lage droht sich infolge internationaler Kürzungen bei humanitärer Hilfe noch weiter zu verschärfen, wie Care Deutschland am Dienstag in Bonn mitteilte.

“Wenn Hilfsgelder knapp werden oder gar wegfallen, spüren Mütter in Krisen- oder Konfliktregionen dies am deutlichsten”, sagte Generalsekretär Karl-Otto Zentel. “Sie verzichten oft auf Nahrung oder auf eine ausreichende oder gesunde Ernährung, damit ihre Kinder überleben. Doch dieser Preis ist hoch, und wir sollten nicht wegschauen”, warnte Care wenige Tage vor dem Muttertag am 11. Mai.

Allein in der Demokratischen Republik Kongo seien laut des jüngsten IPC-Berichts, ein Instrument zur Einstufung der Ernährungssicherheit, 3,7 Millionen schwangere und stillende Frauen von akuter Mangelernährung betroffen. In Afghanistan und im Sudan seien es 1,2 Millionen, im Südsudan rund 1,1 Millionen.

Dennoch kürzen viele Geberländer ihre Beiträge für internationale Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit drastisch, darunter auch Deutschland und die Vereinigten Staaten. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) rechnet 2025 mit einem Rückgang seiner Mittel um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dadurch drohen nach Informationen von Care bis zu 58 Millionen Menschen – darunter Frauen und Kinder – lebenswichtige Nahrungsmittelhilfe zu verlieren.

Die Kürzungen gefährden nicht nur die Ernährung, sondern auch die medizinische Versorgung von Müttern, wie es hieß. In Ländern wie dem Jemen, Haiti oder dem Südsudan fehlen laut Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) zunehmend Mittel für Geburtskliniken, Medikamente oder die Ausbildung von Hebammen. In Nordwest-Syrien droht demnach mehr als der Hälfte der Notfall-Geburtshilfezentren die Schließung – 1,3 Millionen Frauen würden dadurch keinen Zugang zu medizinischer Betreuung haben.