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Heutige Pest-Erreger eng verwandt mit “Schwarzem Tod”

In Europa starben im 14. Jahrhundert über 20 Millionen Menschen an der Pest – dem “Schwarzen Tod”. Heute tritt die Krankheit in Europa kaum auf. Aber weltweit zirkulierten die Erreger noch immer. Ist die Gefahr gebannt?

Der mittelalterliche “Schwarze Tod” lebt bis heute genetisch in Pest-Erregern weiter. “Die Schwarze Pest ist die Mutter aller heutigen Peststämme”, erklärte der Direktor des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, Johannes Krause, am Dienstagabend in Greifswald. Heutzutage gelte die Krankheit in Europa als weitestgehend ausgerottet, doch weltweit zirkulierten die Erreger noch immer.

In Europa fielen der Pest im 14 Jahrhundert schätzungsweise mehr als 20 Millionen Menschen zum Opfer. Zwar habe der heutige Peststamm das gleiche, tödliche Potenzial wie damals, so Krause. Aber das Umfeld habe sich geändert. Besonders durch bessere Hygiene sowie Antibiotika sei davon auszugehen, dass die Pest keine nächste große Seuche auslösen werde.

Krause und sein Team gewinnen mittels spezieller Technik Pest-Genome aus Knochen und vergleichen sie mit heutigen Krankheitserregern. Dadurch lasse sich nachvollziehen, wie sich Bakterien und Viren über Jahrhunderte entwickelt, verbreitet und an den Menschen angepasst haben, so Krause. Die Entstehungsgeschichte der Pest reicht ihm zufolge bis in die Steinzeit zurück.