Artikel teilen:

Hessen will Ukrainisch als zweite Fremdsprache weiter ausbauen

Der Ukraine-Krieg verändert den hessischen Lehrplan: Das Bundesland bietet Ukrainisch als zweite Fremdsprache an. Möglicherweise wird das Fach nach einer Pilotphase dauerhaft angeboten.

Ukrainisch als zweite Fremdsprache in Hessen könnte auf Dauer erhalten bleiben – zunächst soll der aktuelle Schulversuch ausgeweitet werden. “Andere Länder haben viel Interesse gezeigt, als wir mit Ukrainisch als zweite Fremdsprache an den Start gegangen sind – gerade auch im Hinblick auf die Stärkung der Bildungs- und Berufsperspektiven der jungen Menschen von dort”, sagte Hessens Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er betonte, dass es an teilnehmenden Schulen keine Konflikte im Zusammenhang mit dem neuen Sprachangebot gegeben habe.

Das Bundesland wendet sich mit dem Pilotprojekt unter anderem an rund 20.000 Schüler aus der Ukraine, die laut Landesregierung nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 nach Hessen flüchteten. “Wir ermöglichen den Kindern damit für die Zeit hier bei uns auch ein wenig mehr Heimatgefühl”, sagte Minister Schwarz. Bei dem freiwilligen Sprach- und Kulturunterricht in ukrainischer Sprache gehe es auch darum, eine Brücke zur Heimat und dem Unterricht dort zu bauen.

Nach Angaben des Ministeriums wird Ukrainisch-Unterricht regelmäßig in einer “Task Force Ukraine” der Kultusministerkonferenz der Bundesländer behandelt. In Hessen könnte Ukrainisch nach der aktuellen Pilotphase in das normale Fremdsprachenangebot übernommen werden. Dies sei mit Blick auf den Bedarf in den nächsten Jahren zu entscheiden. Auch Schulkinder, die nicht aus der Ukraine kommen, können das Sprach-Angebot wählen.

Ukrainisch als reguläre zweite Fremdsprache kann aktuell an 16 Standorten gelernt werden – etwa in Frankfurt, Kassel und Hanau. Landesweit verzeichnete Hessen 2024 demnach fast 200 Anmeldungen zum Start des Ukrainisch-Unterrichts.