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Herzog-August-Bibliothek erwirbt Handschrift aus Kloster Medingen

Die Herzog-August-Bibliothek (HAB) in Wolfenbüttel erweitert ihre Sammlung von Handschriften aus den norddeutschen Frauenklöstern. Mithilfe der Kulturstiftung der Länder und der Klosterkammer Hannover hat die Bibliothek für 130.000 Euro eine illuminierte mittelalterliche Handschrift aus dem Kloster Medingen bei Uelzen erworben, wie eine Sprecherin am Dienstag mitteilte.

Das sogenannte Medinger Osterorationale sei um 1470 entstanden, hieß es. Das Werk solle dauerhaft der Forschung und Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Am 11. Dezember soll es der Presse präsentiert werden.

Die HAB gehört nach eigenen Angaben zu den international führenden Forschungszentren für die Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Ihre Sammlung der Handschriften und Bücher von Herzog August dem Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (1579-1666) bilde neben einer Vielzahl anderer Sammlungen den Kern der Forschungsbibliothek, die fortlaufend ergänzt werde.

Medingen zählt zu den sechs „Lüneburger Klöstern“, die sich seit dem Mittelalter erhalten haben. Es geht auf eine Gründung des Zisterzienser-Ordens im 13. Jahrhundert zurück. Es ist bekannt für eine große Zahl erhaltener Gebetbücher, die von den Zisterzienserinnen eigenhändig geschrieben und ausgemalt wurden. In dem heute evangelischen Kloster lebt nach wie vor eine Gemeinschaft von Frauen.