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Herwig Gössl als Bamberger Erzbischof ins Amt eingeführt

Der neue Erzbischof von Bamberg, Herwig Gössl, ist am Samstag mit einem Festgottesdienst im Bamberger Heinrichsdom in sein Amt eingeführt worden. Der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic übergab dem Domkapitel die Ernennungsurkunde von Papst Franziskus, der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick überreichte Gössl den Bischofsstab. Danach nahm der neue Erzbischof auf der „Kathedra“, dem Bischofsstuhl im Westchor, Platz. Gössl ist damit der 76. Bischof und 14. Erzbischof von Bamberg.

Gössl kündigte in seiner ersten Predigt als Erzbischof an, die Menschen der Ortskirche im Blick behalten zu wollen. Auch jene, die sich schon von der Kirche abgewandt oder noch nie dazugehört hätten, erläuterte er. „Der Dienst an der Einheit umfasst alle Menschen guten Willens.“ Mit Blick auf die heutige Lage der Kirche sagte Gössl, er sei davon überzeugt, dass die Kirche eine gute Zukunft habe. Das „Schiff Kirche“ werde nicht untergehen: „Der Herr ist an Bord“, wer sich an ihm orientiere, bekomme selbst im Sturm neuen Mut.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte den Einsatz der Kirchen im Freistaat. „Das Land wäre kälter und herzloser ohne das Engagement der Kirche“, sagte er. Söder versicherte dem neuen Erzbischof, die Staatsregierung stehe an seiner Seite. Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Christian Kopp, sprach den Wunsch aus, dass das Erzbistum Bamberg ein starker Mitstreiter für die Demokratie bleibe.

Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Fuldaer Bischof Michael Gerber, würdigte Gössl in seinem Grußwort als jemanden, „der den kurzen Weg zu den Menschen bevorzugt“, anstatt Hürden aufzubauen. Gössl trage zum einen den „Synodalen Weg“ mit, wisse aber auch um das Ringen um die Einheit der Kirche. „Wer dich kennt, weiß, dass du kein Freund von Patentrezepten bist“, sagte Gerber. Allgemeinplätze seien dem neuen Erzbischof ebenso fremd wie ein „dem Zeitgeist Hinterherlaufen“.

Der Münchner Erzbischof, Reinhard Kardinal Marx, sagte, Gössl sei eine „ehrliche Haut“ und den Menschen zugewandt. Mit Blick auf das Papstgrab von Clemens II. hinter dem Bischofsstuhl erinnerte Marx daran, dass ein Bamberger Bischof schon einmal Papst geworden sei. Dann scherzte der Kardinal: „So schlimm muss es ja nicht werden.“

Da Gössl bereits seit 2014 Weihbischof ist, fand am Samstag keine Bischofsweihe statt, sondern eine feierliche Amtseinführung. (00/0735/03.03.2024)