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Heimkehrer-Denkmal in Friedland soll erweitert und “erklärt” werden

Das umstrittene „Heimkehrer-Denkmal“ in Friedland bei Göttingen soll erweitert und mit kommentierenden Texten versehen werden. Aufgrund der Beschränkung auf deutsche Kriegsopfer war die Gedächtnisstätte schon bei ihrem Bau umstritten. Im Rahmen des neuen Projekts „Das Denkmal neu denken?“ wollen das Museum Friedland, Bürger aus der Region sowie Studierende der Hochschule für Bildende Künste (HBK) in Braunschweig das Mahnmal erklären und künstlerisch ergänzen, sagte Museumssprecher Christian Blohm am Mittwoch.

Inzwischen habe sich die Mahnmal-AG mehrfach und produktiv getroffen, berichtete Blohm. Eines der Ergebnisse sei eine Umfrage zum Thema, die über die Sommermonate in Friedland und im Nachbardorf Groß Schneen laufen werde: „Wir planen dazu die Auslage von Flyern mit Fragen. Die Einwohnerinnen können ihre Antworten in bereitstehende Boxen werfen.“ Die Kooperation mit der HBK bezüglich der künstlerischen Umsetzung beginne dann zum kommenden Wintersemester.

Das weithin sichtbare Mahnmal steht auf einem Hügel oberhalb von Friedland. Es wurde 1967 durch den Verband der Heimkehrer als Gedenkort für die Opfer des Zweiten Weltkriegs errichtet. Es reduziert das Gedenken jedoch auf deutsche Kriegsopfer, während alle anderen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft unerwähnt bleiben. Bereits kurz nach der Einweihung des Denkmals hatten Graffiti an den Betonflügeln des Monuments klare Kritik am Verschweigen von Holocaust-Opfern signalisiert. Gleichzeitig gilt das Wahrzeichen der Gemeinde Friedland für einige Opfergruppen bis heute als ein wichtiger Gedenkort.