Brüssel – Die Kirchen in Europa mahnen zu mehr Einsatz gegen die Diskriminierung von Roma. Die Bevölkerungsgruppe erlebe auch heute „Ausgrenzung auf dem gesamten Kontinent“, heißt es in einer in Brüssel veröffentlichten Mitteilung der Konferenz Europäischer Kirchen (CEC) und der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME). Anlass war der Holocaust-Gedenktag für die Roma (2. August). Roma seien immer noch „Opfer von Hasstiraden und Straftaten“. Häufig würden sie ungerecht behandelt, etwa auf dem Arbeitsmarkt.
In der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 waren fast 3000 Roma – Männer, Frauen und Kinder – in den Gaskammern des NS-Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet worden. Der Gedenktag soll an die insgesamt 500 000 Roma erinnern, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen.
Der Zusammenschluss christlicher Kirchen in Europa forderte auch selbstkritisch zum verstärkten Engagement für Roma auf: „In dieser Zeit, in der neue und alte Vorurteile zur Sprache kommen und Hassreden Vernunft und Nachdenken ersetzen, müssen wir in den Kirchen aktiver sein als je zuvor, um die Würde und die Menschenrechte der Roma zu fördern", hieß es. Derzeit leben den Angaben nach zehn bis zwölf Millionen Roma in Europa. KNA
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